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  • AutorenbildKlaus Heinzel

Beuten-Workshop

Wie schon mehrfach berichtet befassen wir uns mit der Erforschung wesensgerechterer Behausungen für die Honigbienen. Die üblicherweise eingesetzten "Magazinbeuten", wie z.B. Zander oder Dadant, weisen aus unserer Sicht erhebliche Mängel auf und entsprechen und ähneln in keiner Weise den ursprünglichen Bienenbehausungen. Die ursprüngliche Bienenheimat ist der Wald und die ursprüngliche Behausung sind hohle Baumstämme. So haben die Bienen viele Millionen Jahre lang gelebt und tun es, abgesehen von unseren domestizierten "Honigbienen" immer noch. Allerdings mit der großen Einschränkung, dass in durchforsteten Wirtschaftswäldern dieser Lebensraum kaum noch zu finden ist.



Im Rahmen unseres Workshop-Konzeptes bauten wir als erstes Projekt eine Einraumbeute. Es folgte dann der Bau einer Klotzbeute. Der bereits ausgehöhlte Stamm, wir berichteten, trocknet im Moment aus. Die Klotzbeute kommt der natürlichen Bienenbehausung sehr nahe. Bei der Fertigung von Prototypen lernten wir aber auch Nachteile kennen. Die liegen insbesondere im Fertigungsprozess, der sehr aufwendig ist und zu einem hohen Verschleiß der Gerätschaften führt. Wir bleiben trotz dieser Schwierigkeiten an dem Thema.


Aktuell haben wir uns in den vergangenen Tagen an ein völlig neues, durch uns entwickeltes Beutenprojekt gewagt. Unser Arbeitstitel dafür heißt "Holztrommel-Lehmbeute".


Das Konzept:

Von einem Baumstamm, Durchmesser ca. 35 cm, werden zwei Baumscheiben, ca. 6-7 cm stark abgeschnitten und, um ein Aufplatzen zu vermeiden, mit Bandeisen verschraubt. Eine Scheibe dient als Boden, die andere als obere Begrenzung der Bienenhöhle. Dadurch ist nach oben und unten eine optimale Isolierung gewährleistet. Die Scheiben werden durch Holzleisten in der Abmessung 55 cm x 5 cm x 2,5 cm verbunden. Dadurch entsteht ein Volumen der Trommel von ca. 40 Liter. Es wird eine ca. 15 cm breite "Türe" als Inspektionsluke vorgesehen.



Das Bild zeigt das Abschneiden der beiden Baumstammscheiben (Esche)


Die Flächen werden mit einem Elektrohobel geglättet


Die abgeschnittene Scheibe wird mit Bandeisen über Kreuz verschraubt um ein späteres Aufplatzen zu vermeiden. Die Bandeisen befinden sich an den Außenseiten (oben und unten) der Bienenhöhle


Die beiden Scheiben werden mit Fichtenholzleisten verschraubt


Für eine "Inspektionsluke" wird ein Freiraum von ca. 15 cm belassen


Der fertige "Rohbau" mit abnehmbarer, geschlossener Türe, die mit Holzdübeln fixiert ist


Wir haben in den vergangenen Tagen den "Rohbau" der Holztrommel-Lehmbeute fertigstellen können. Als nächster Arbeitsschritt ist vorgesehen die Außenseite mit Schilfrohr zu bespannen und dann mit einem speziellen Lehmputz (80 % Lehm, 10% Sand, 10% Pferdemist) zu verputzen.


Wir sehen in diesem neuartigen Aufbau, mit ausschließlich natürlichen Materialien, die Möglichkeit einer optimalen Isolierung, die der Bienengesundheit sowohl im Winter als auch im Sommer zuträglich sein wird. Die verwendeten Materialien gewährleisten ein "Atmen" der Trommel, sodass, unabhängig von Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeit eine Schimmelbildung in der Beute vermieden wird.


Wir werden über die Baufortschritte und neue Erkenntnisse weiter berichten.


Herzliche Grüße und be(e) good,


Das Workshop-Team


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