Hier wie im vorigen Blog-Beitrag angekündigt der Trailer und die "Nachlese" zu dem obigen Workshop. Es hat Freude gemacht mit den Teilnehmern das Thema und später die Schlupfkästen zu "erarbeiten". Dank an alle die dabei waren.
Zuflucht für fleißige Nachtgleiter
Fledermaus - Schlupfkastenbau
Aktiv-Workshop mit Klaus Heinzel
Sonntag, 3. November 2024 | 14:00 - 17:30 Uhr
Sie sehen mit den Ohren, fliegen mit den Händen und schlafen mit dem Kopf nach unten. Und nein, sie trinken nicht unser Blut und sind auch nicht angriffslustig, solange sie nicht bedroht werden.
Fledermäuse sind faszinierende Nachtbewohner, die eine entscheidende Rolle in vielen Ökosystemen spielen, vor allem bei der Schädlingsbekämpfung.
Jede Nacht können Fledermäuse 80 bis 100 Prozent ihres eigenen Körpergewichts an Insekten fressen. Eine Kolonie von 150 Fledermäusen vertilgt jede Nacht beispielweise an die 800.000 Käfer und 500.000 Zikaden oder Wanzen. Das macht sie nicht nur zu wichtigen Dienstleistern für natürliche Ökosysteme, sondern auch für Agrarlandschaften.
Viele Fledermauspopulationen sind inzwischen aber stark gefährdet. Die Ursachen sind vielfältig: Verlust von Lebensraum, Einsatz von Pestiziden, Straßenverkehr oder Windenergieanlagen.
Mit der Zunahme der städtischen Entwicklung und dem Verlust natürlicher Lebensräume brauchen Fledermäuse neue Zufluchtsorte. Ein Fledermaus-Schlupfkasten ist eine praktische Lösung, um den Tieren sichere Nistplätze zur Verfügung zu stellen und helfen, lokale Fledermauspopulationen zu stabilisieren und die biologische Vielfalt zu fördern.
Klaus Heinzel wird uns in seinem Workshop in die faszinierende Welt der Nachtgleiter entführen, viele interessante Details aus dem Leben der fliegenden Säugetiere aufzeigen und mit uns zusammen einen geeigneten Schlupfkasten bauen, den jeder Teilnehmer in seinem Garten anbringen kann. Der Zusammenbau vorgefertigter Teile ist einfach zu bewerkstelligen, macht Spaß und das Ergebnis wird sich sehen lassen.
So wird, neben einem aktiven Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz, der Aufenthalt im Garten bei warmen Sommerabenden spürbar angenehmer, weil die Fledermäuse liebend gerne Stechmücken jagen.
Bitte bringt - wenn vorhanden - das benötigte Material mit:
Akkuschrauber
Stechbeitel
Pinsel
Heißluftföhn
Lötkolben
Hier der Link zu dem Trailer
Hier die "Nachlese"
Ein außergewöhnliches Interview
Aktualisiert: vor 4 Tagen
Damit hatte niemand gerechnet. Der Workshop von Klaus Heinzel wartete mit einigen Überraschungen auf. Der uns als Mister Bien bekannte Referent mutierte zum überraschenden Batman, der statt eines Vortrages dank der "Programmierungsaktion" von Andreas ein außergewöhnliches Interview vorstellte. Aber eins nach dem anderen.
Zunächst mussten wichtige Fragen geklärt werden, wie z.B. kann man Fledermäuse essen? Und wenn ja, wie schmecken sie? Klaus Heinzel hatte tags zuvor den Selbsttest gewagt und für die Teilnehmer des Workshops auch gleich eine Kostprobe mitgebracht. Zugegeben, ein ungewöhnlicher Auftakt, der manchen Mundwinkel spontan nach unten schnellen ließ. Was hatte das jetzt mit Artenschutz zu tun? Und doch waren die meisten Teilnehmer von den knusprigen Leckerbissen begeistert. Die Auflösung findet Ihr in der Bildergalerie.
Bevor es in die harten Fakten ging, musste eine zweite Frage gelöst werden: Kann man Fledermäuse hören? No way! Natürlich nicht, denn die Ultraschallrufe der Fledermäuse liegen weit über der menschlichen Hörfähigkeit, konstatierte prompt der 11-jährige Tim, der als jüngster Teilnehmer des Workshops offensichtlich schon eine Menge Vorwissen mitbrachte.
Doch er rechnete nicht mit der Spitzfindigkeit des Referenten. Man kann die Fledermaus tatsächlich hören. Die vollständige Hörprobe hätte über zwei Stunden gedauert und das hätte den Rahmen deutlich gesprengt, doch wurden wir „Ohrenzeugen“ der Ouvertüre von Johann Strauss, welcher der Fledermaus 1874 eine ganze Operette gewidmet hatte.
Schwungvoll eingestimmt ging es dann über zur Weltpremiere. Statt des gewohnten Vortragsformats stellte uns Klaus Heinzel ein Interview mit einer schnodderigen Langohr-Fledermaus vor, deren Antworten durch ein "Zauberprogramm" von Andreas hörbar gemacht wurden.
Die Fragen nach Herkunft, Artenvielfalt, Essgewohnheiten, bevorzugten Lebensräumen, Schlafstellungen, Fluggeschwindigkeiten, besonderen Fähigkeiten und Bedrohungen wurden – wenn auch etwas von oben herab – von dem kauzigen Abendsegler umfassend beantwortet.
Wobei die neunmalkluge Fledermaus es sich dabei nicht nehmen ließ, die Spezies Mensch im direkten Vergleich schlecht aussehen zu lassen.
Der humorige „Info-Part“ des Workshops war dann auch eine schöne Vorbereitung auf den anschließenden Praxisteil, in welchem jeder Teilnehmer einen Schlupfkasten bauen konnte.
Dank der perfekt vorbereiteten Bausätze entstanden beim gemeinsamen Bohren, Schrauben, Streichen und Gravieren ansprechende Unterkünfte, welche den fleißigen Helfern im Garten zukünftig sichere Rückzugsorte bieten. Fazit: ein kurzweiliger, unterhaltsamer, kreativer und nachhaltiger Nachmittag. Unser Dank gilt Klaus Heinzel und der Stiftung concordiaNATURA.
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